COVID-19

VOLUNTEER COLLAGE WM

Während sich Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt an die Veränderungen und Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie anpassen, passen wir von MOAS auch unsere Aktivitäten und Programme an, um die Herausforderungen zu bewältigen, die der Ausbruch des Virus mit sich gebracht hat.

Wie zahlreiche Flüchtlingsorganisationen und humanitäre Organisationen auf der ganzen Welt hat auch MOAS nicht unbedingt erforderliche Aktivitäten ausgesetzt und damit begonnen, Ressourcen und Kapazitäten auf die Reaktion auf COVID-19 umzulenken. Im Laufe des letzten Monats hat MOAS mehrere humanitäre Maßnahmen im Rahmen von COVID-19 eingeleitet, und in diesem Blog werden wir weiterhin unsere derzeitige COVID-19 Aktivitäten darlegen.

Bangladesch

Ende März startete MOAS ein neues humanitäres Projekt COVID-19 in Cox’s Bazar, Bangladesch. Infolge der neuen Herausforderungen, welche sich aufgrund der COVID-19-Pandemie ergeben haben, sowie der Aussetzung unseres laufenden Flut- und Wassersicherheitstrainings, beschloss MOAS, Ressourcen umzuleiten, um zur COVID-19 Notfallreaktion in der Region beizutragen.

Eine der wichtigsten Präventivmassnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virues ist Abstandhalten. Dies ist jedoch, aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte für die Mehrheit der Menschen, die in Cox’s Bazar und den Flüchtlingslagern leben, unglaublich schwer einzuhalten. Daraufhin hat MOAS eine Initiative zur Herstellung von Gesichtsmasken ins Leben gerufen, die als Präventivmaßnahme zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus in der Region verteilt werden sollen.

Mit Unterstützung der IOM beschlossen wir, unsere bereits bestehende Werkstatt im Fischerdorf Shamlapur umzuwidmen und sie von einem Standort zur Herstellung von Wassersicherheitsausrüstung in ein Produktionszentrum zur Herstellung von wiederverwendbaren, waschbaren Baumwollgesichtsmasken umzuwandeln.

Ein weiterer Vorteil dieses Projektes besteht darin, dass es auch zur Sicherung des Lebensunterhalts der lokalen Beschäftigten, einschließlich der örtlichen Schneider, von denen viele durch Werksschließungen oder Entlassungen ihr Einkommen verloren haben, dient. Darüber hinaus kaufen wir alle unsere Materialien von lokalen Unternehmen, um die lokale Industrie in diesen unsicheren Zeiten weiter zu unterstützen.

Der Einsatz und die harte Arbeit unseres fantastischen Teams war unglaublich. Als Ergebnis ihres Engagements sind wir äußerst glücklich, berichten zu können, dass in den letzten 6 Wochen insgesamt 80.000 Gesichtsmasken hergestellt und an nicht medizinisch notwendiges Personal in der Region verteilt wurden. Um den Nutzen des Projekts noch zu erhöhen, weiten wir die Initiative auf zwei weitere Workshops aus und beziehen weitere Gemeindemitglieder mit in unser Projekt ein. Wir erwarten, dass wir in den nächsten drei Monaten über 200.000 Masken herstellen können.

Malta  

Während wir unser Arbeit an unseren wichtigsten operativen Einsatzorten wie Bangladesch anpassen, benötigt auch das Land unserers Hauptsitzes, Malta, lebenswichtige Hilfe im Kampf gegen das Virus. Malta ist Gastgeber für viele Asylsuchende und Flüchtlinge, von denen die Mehrheit in geschlossenen Haftanstalten oder in halb zugänglichen „offenen Zentren“ auf der Insel lebt. MOAS arbeitet seit vielen Jahren mit der maltesischen Regierung zusammen, um die Bedingungen in diesen Zentren zu verbessern. Jetzt haben wir eine lokale Maskenproduktion, änlich unserem Projekt in Bangladesch, gestartet.

Diese Projekt wurde aufgrund der Befürchtung gestartet, dass es aufgrund der überfüllten Zentren und dem Leben auf engen Raum zu einer raschen Ausbreitung des Virus kommen könnte. Neben der Bereitstellung von Präventivmassnahmen hat dieses Projekt auch als Solidaritätsinitiative der Bevölkerung gewirkt. Hunderte von ehrenamtlichen Helfern (-innen) stellten ihre Fähigkeiten und ihre Zeit zur Verfügung. Als Ergebnis dieses unermüdlichen Einsatzes und unseres Teams konnten fast 7000 Masken von den 140 ehrenamtlichen Unterstützern angefertigt werden.

Neben der Notwendigkeit von Präventivmaßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus ist der Zugang zu Schulbildung in dieser beispiellosen Zeit uns ein wichtiges Anliegen. Angesichts der COVID-19-Pandemie wurden die offenen Zentren Maltas, in denen etwa 4.000 Asylsuchende und Flüchtlinge untergebracht sind, geschlossen und es wurde eine Ausgangssperre verhängt. Infolgedessen hatten die Kinder, die mit ihren Familien in diesen Zentren leben, keinen Zugang zu öffentlichen Bildungseinrichtungen mehr.

Während der Unterricht an vielen Schulen durch den Einsatz von Fernunterricht wieder aufgenommen wurde, sind die Kinder, die in drei Zentren in ganz Malta leben aufgrund von fehlenden Zugang zu Laptops, Tablets oder vergeleichbare elektronischen Geräten nun quasi vom Unterricht ausgeschlossen. Geschweige denn das es eine ausreichende Internetverbindung gibt.

Daher besteht die enorme Gefahr, dass ihnen eine Schulausbildung vorenthalten wird, und diese Kinder, welche bereits am Rand der Gesellschaft stehen und bereits vorher in der Schule oft hinter ihren Altersgruppen zurückgeblieben sind, möglicherweise ein Jahr wiederholen müssen, da sie nicht in der Lage sind, am Fernunterricht teilzunehmen.

Als Reaktion auf dieses Problem hat MOAS das “Malta Remote Learning Project” vorgeschlagen. Dieses soll durch den Kauf von Technologie für den Bildungsbereich Kindern Zugang zu Bildung ermöglichen. Innerhalb diese Initiative will MOAS Laptops/Tabletts, einschlägige Software und mobile Internetgeräte für Familien mit Kindern im Schulalter, welche in diesen offenen Zentren leben, beschaffen. Neben der Bereitstellung der Geräte selbst werden wir auch technische Unterstützung anbieten und die Familein unterstützen, so dass die Geräte auch für den Fernunterricht eingesetzt werden können.

Gegenwärtig sammeln wir Spenden für dieses Projekt, so dass wir sicherstellen können, dass die Kinder einen Zugang zu Schulbildung erhalten und so nicht noch weiter in der Schulbildung zurückfallen und weiter stigmatisiert werden. Mit den Spenden hoffen wir, dass wir in den kommenden Jahren, auch über die COVID-19-Krise hinausgehend, dazu beitragen können; die Schulausbildung dieser Kinder zu unterstützen.

 

 

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