Seit seiner Einführung durch die Vereinten Nationen findet der Welthungertag jährlich am 16. Oktober statt, um das Bewusstsein für Hunger und Ernährungsunsicherheit zu schärfen und auf die entscheidende Rolle hinzuweisen, die nachhaltige Ernährungssysteme in der Welt spielen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rief den Welternährungstag im Jahr 1979 ins Leben. Die FAO hat den Auftrag, globale Initiativen zur Beendigung des Hungers und zur Verbesserung der Ernährung zu leiten.
Der diesjährige Schwerpunkt ist das „Recht auf Nahrung für ein besseres Leben und eine bessere Zukunft“, das das grundlegende Recht aller Menschen auf ausreichende, gesicherte und hochwertige Nahrung betont. Der Welternährungstag hebt auch das UN-Nachhaltigkeitsziel 2 (SDG 2) hervor, das darauf abzielt, bis 2030 Hunger zu beenden, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Weitere Informationen über das Engagement für SDG 2 finden Sie auf der offiziellen UN-SDG-Seite.
Eskalierende Nahrungsmittelknappheit: Dringende Hunger-Hotspots in Somalia, Jemen und Sudan
Die globale Ernährungskrise verschärft sich aufgrund von wirtschaftlicher Instabilität, Gewalt und Klimawandel immer weiter. Im Jahr 2023 waren über 2,33 Milliarden Menschen von mäßiger bis schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen (WHO). Ernährungsunsicherheit, die durch mangelnden Zugang zu ausreichender, gesicherter und hochwertiger Nahrung verursacht wird, beeinträchtigt das Wachstum und die Gesundheit. Besonders schlimm ist die Lage im Nahen Osten und am Horn von Afrika. In Somalia, Jemen und Sudan leiden Millionen von Menschen unter schwerer Ernährungsunsicherheit, die durch Konflikte, Klimabedrohungen und instabile Wirtschaftssysteme verursacht wird. Davon betroffen sind etwa 3,4 Millionen in Somalia (Welternährungsprogramm), 17 Millionen im Jemen (Weltbank) und 25,6 Millionen im Sudan (UNICEF). Nachhaltige, humanitäre Lösungen sind dringend erforderlich.
Wie Ernährungsunsicherheit unsere Zukunft bedroht
Ernährungsunsicherheit ist ein komplexes Problem mit weitreichenden Auswirkungen. Ein eingeschränkter Zugang zu Nahrungsmitteln führt zu einem verkümmerten Wachstum und schränkt die Fähigkeit ein, ein aktives, produktives Leben zu führen. Hunger schürt einen Kreislauf der Armut und behindert soziale Stabilität, wirtschaftliche Chancen und Bildung.
Darüber hinaus verschärfen die Auswirkungen nicht nachhaltiger Landwirtschaftsmethoden die Nahrungsmittelkrise. Der Klimawandel, die Abholzung der Wälder und der Verlust der biologischen Vielfalt tragen alle zu den Herausforderungen der Nahrungsmittelproduktion bei. Wie der Generaldirektor der FAO, QU Dongyu, erklärt, ist die Umgestaltung der landwirtschaftlichen Systeme wichtiger denn je. Es bedarf einer ganzheitlichen Strategie, um diese Probleme anzugehen, einschließlich der Gewährleistung einer gerechten Verteilung von Lebensmitteln, der Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken und der Reduzierung von Lebensmittelabfällen.
MOAS am Welthungertag
MOAS unterstützt das Ziel mehr Aufmerksamkeit auf das Menschenrecht auf Nahrung zu lenken. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 widmet sich MOAS der Unterstützung der weltweit am stärksten von humanitären Krisen betroffenen Gemeinschaften, angefangen mit Such- und Rettungseinsätzen im Mittelmeer. Im Laufe der Jahre haben wir unsere Bemühungen auf die Bekämpfung von Ernährungsunsicherheit und Unterernährung in verschiedenen Regionen der Welt ausgeweitet.
Im Jahr 2019 starteten wir unsere #MissionOfHope im Jemen und lieferten mit Hilfe unserer Partnerorganisationen Edesia und Medeor 250 Tonnen lebensrettende Notnahrungsmittel. Die Produkte, Plumpy’Doz® (eine gebrauchsfertige Nahrung in Pastenform für Kinder ab 6 Monaten, die von akuter Mangelernährung bedroht sind) und Enov’Nutributter (ein Nährstoffzusatz auf Lipidbasis für Kinder im Alter von 6-24 Monaten), werden von Adra verteilt, um die Jüngsten bei der Bewältigung von Mangelernährung und Stunting zu unterstützen.
Im Jahr 2020 erweiterte MOAS seinen Aktionsradius, indem die #MissionOfHope in Somalia startete, um gegen schwere akute Unterernährung bei Kindern vorzugehen. Bis heute wurden in Zusammenarbeit mit Edesia 130 Tonnen Notnahrungsmittel verschifft, wobei die Verteilung vor Ort durch das International Medical Corps Somalia erfolgte.
Als in Khartum gewalttätige bewaffnete Auseinandersetzungen ausbrachen, begannen wir im Jahr 2023 mit humanitären Einsätzen im Sudan, um den lokalen Gemeinschaften zu helfen, die ohnehin unter dem Klimawandel leiden. Bisher hat MOAS – mit Unterstützung von Edesia Nutrition und Adra – 52 Tonnen Nahrungsmittelhilfe geliefert, um die Hungersnot zu lindern, sowie wichtige medizinische Hilfsgüter, die dank unserer Partner UNHCR und Action Medeor verteilt werden konnten.
Abschließende Gedanken
Der Welthungertag 2024 unterstreicht die dringende Notwendigkeit, dass weltweit gehandelt wird, um das Recht auf Nahrung für alle zu gewährleisten. Organisationen wie MOAS spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Ernährungsunsicherheit, der Bereitstellung lebensrettender Hilfe in Krisengebieten wie Jemen, Somalia und Sudan. Auf dem Weg zu einer Welt ohne Hunger werden unsere gemeinsamen Anstrengungen ein besseres Leben und eine bessere Zukunft für die kommenden Generationen ermöglichen.
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