Ein Jahr Krieg im Sudan und die humanitäre Hilfsmission von MOAS

Am 15. April 2023, also vor genau einem Jahr, begann im Sudan ein weiterer gewaltsamer Konflikt, der zu Verwüstungen, dem Verlust von Menschenleben, Hunger und der Vertreibung von Millionen Menschen führt. Als Reaktion darauf haben humanitäre Organisationen wie MOAS eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Betroffenen gespielt. Während Sudan mit den Auswirkungen dieser Krise zu kämpfen hat, müssen wir die humanitären Lage, die Hilfsmaßnahmen und ihre Herausforderungen verstehen.

Die humanitäre Krise im Sudan

Der Bedarf an humanitärer Hilfe im Sudan ist auf Rekordhöhe. 2024 werden 24,8 Millionen Menschen, also jeder zweite Mensch im Land, Hilfe benötigen. Das sind 9 Millionen mehr als im Jahr 2023. Der Konflikt im Sudan hat die ohnehine schon bestehenden Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Ernährungsunsicherheit und den Zugang zu medizinischer Versorgung, noch verschärft. Der IPC-Analyse zufolge waren im Jahr 2023 etwa 17,7 Millionen Menschen im Sudan, d. h. 37 % der Bevölkerung, von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Beeinträchtigung der Landwirtschaft und die steigenden Lebensmittelpreise haben dazu geführt, dass Millionen Menschen von Hungersnot und Unterernährung bedroht sind.

Darüber hinaus sind rund 70 % der Gesundheitseinrichtungen in den vom Konflikt betroffenen Gebieten nicht mehr funktionsfähig, was das Risiko von Krankheitsausbrüchen erhöht und den Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten einschränkt.

Die Lage ist katastrophal, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten wie Khartum, den Gezira-Staaten, Groß-Darfur und Groß-Kordofan. Die sich anbahnende Magerzeit droht die Ernährungsunsicherheit und Unterernährung weiter zu verschärfen, da die Ressourcen immer knapper werden. Es sind sofortige Maßnahmen erforderlich, um weiteres Leid und den Verlust von Menschenleben zu verhindern.

MOAS‘ Krisenhilfe

Seit dem vergangenen Jahr leistet MOAS lebensrettende Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Über Partnerschaften mit Edesia Nutrition und ADRA Sudan haben wir 52 Tonnen therapeutische Nahrungsmittel nach Port Sudan geliefert. Diese Hilfe richtet sich gegen akute Unterernährung, insbesondere bei Kindern und schwangeren oder stillenden Müttern. Im Zuge der Verteilung dieser Nahrungsmittel haben wir bereits Hunderte von schwer unterernährten Kindern gesund werden sehen, und das ist erst der Anfang.

Darüber hinaus bereiten wir die Verschiffung wichtiger medizinischer Hilfsgüter in den Sudan vor, um dem eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung entgegenzuwirken. Die Container sind abfahrbereit, aber die prekäre Situation im Roten Meer hat unsere Lieferung verzögert.

Herausforderungen

Trotz der kollektiven Bemühungen humanitärer Organisationen gibt es nach wie vor Herausforderungen. Begrenzte finanzielle Mittel, eingeschränkter Zugang für humanitäre Helfer und anhaltende Konflikte behindern die Bereitstellung der humanitären Hilfe. Darüber hinaus haben die Zerstörung wichtiger Infrastrukturen und die Vertreibung von Millionen von Menschen dazu geführt, dass die Bevölkerung verwundbar und verzweifelt ist. Die Bemühungen um den Wiederaufbau erfordern langfristige Investitionen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure, um eine wirksame Hilfeleistung und die Wiederherstellung der Lebensgrundlagen zu gewährleisten.

Die Notwendigkeit internationaler Unterstützung

Die internationale Unterstützung ist nach wie vor entscheidend für die Bewältigung der humanitären Krise im Sudan. Nachhaltige Finanzierung und Ressourcen sind unerlässlich, um Millionen von Menschen, die von Ernährungsunsicherheit, Unterernährung und eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung betroffen sind, lebensrettende Hilfe zukommen zu lassen. Darüber hinaus sind diplomatische Bemühungen, die darauf abzielen, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen, für einen dauerhaften Frieden und Stabilität in der Region unerlässlich.

Abschließende Gedanken

Auch ein Jahr nach dem Ausbruch des Konflikts im Sudan ist der Bedarf an humanitärer Hilfe nach wie vor groß. Das Engagement von MOAS bei der Bereitstellung von Hilfe ist unvermindert. MOAS ist bestrebt, durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und die Nutzung seiner Ressourcen vor Ort einen bedeutenden Beitrag zu leisten. Wir sind uns der Dringlichkeit der Situation bewusst und setzen uns weiterhin dafür ein, auf die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung zu reagieren.

All dies ist nur dank der Unterstützung unserer unglaublichen Spender möglich. Bitte spenden Sie, was Sie können, und helfen Sie, Leben im Sudan zu retten: https://www.betterplace.org/de/projects/123463-medikamente-und-therapeutische-notnahrungsmittel-fuer-den-sudan

 

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