In Sudan leiden immer mehr Menschen an Hunger, Gewalt und Krankheit. Am 15. April dieses Jahres brach ein Krieg zwischen zwei konkurrierenden militärischen Fraktionen aus, der zu einer immer schwerwiegenderen humanitären Krise führte. Große Teile der Bevölkerung müssen tagelang hungern, da die Lebensmittelknappheit zunimmt, was zu Mangelernährung führt. Millionen von Sudanern haben keinen Zugang zu dringend benötigter medizinischer Behandlung, da der Kampf das Gesundheitssystem des Landes zum beinahen Zusammenbruch gebracht hat.
Auswirkungen des Konflikts auf das Sudanesiche Gesundheitssystem
Die Gewalt und der Mangel an wichtigen medizinischen Vorräten sowie Schäden an Einrichtungen und Angriffe auf medizinisches Personal beeinträchtigen die Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung massiv. Seit Beginn des Konflikts gab es mehrere gezielte Angriffe auf medizinische Einrichtungen. Krankenhäuser wurden besetzt und Ressourcen wie Medikamente und medizinisches Material wurden geplündert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben 60 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen 34 Todesopfer und 38 Verletzte gefordert, seit die Kämpfe begonnen haben. Darüber hinaus stehen nur begrenzt Wasser und Strom zur Verfügung, um die verbleibenden Einrichtungen am Laufen zu halten.
Die WHO schätzt, dass in Sudan 11 Millionen Menschen dringend gesundheitliche Hilfe benötigen, aber mehr als 80% der Krankenhäuser sind nicht funktionstüchtig. In West-Darfur, einem sudanesischen Bundesstaat mit über 1,8 Millionen Einwohnern, ist nur ein Krankenhaus in Betrieb, und das auch nur teilweise.
Diejenigen, die Hilfe benötigen, haben große Schwierigkeiten, dringend benötigte medizinische Versorgung zu finden, und der Mangel an Zugang zur gesundheitlichen Versorgung in Verbindung mit der momentanen Regenzeit erhöht die Zahl der Krankheitsausbrüche wie Malaria, Masern, Dengue-Fieber und Cholera rapide.
Wie reagiert MOAS?
Als Reaktion auf die Krise hat MOAS ein Projekt gestartet bei dem wir Notnahrungsmittel zur Bekämpfung von Mangelernährung und lebensrettendes medizinisches Equipment und Medikamente in Sudan verschiffen. Diese Ladungen sind bereits auf dem Weg ins Land. Das Equipment und die Medikamente kommen in Form der IEHK 2017 Emergency Kits.
Das IEHK 2017 ist darauf ausgelegt, die primären Gesundheitsbedürfnisse von Bevölkerungen die von Notlagen betroffen sind und die begrenzten Zugang zu Gesundheitsdiensten haben zu erfüllen, wie es in Sudan der Fall ist. Das IEHK Kit füllt akute medizinische Lücken und das Retten von Leben in Gefahr war das ausschlaggebende Kriterium bei der Entscheidung der Zusammensetzung der Kits.
Was ist in den Kits enthalten?
Die Kits enthalten Medikamente, einschließlich Antibiotika, Schmerzmittel, antimikrobielle Medikamente, Vitamine sowie weiter krankheits- und symptomspezifische Medikamente. Sie enthalten auch medizinische Ausrüstung und Geräte wie Handschuhe, Gaze, Stethoskope und chirurgische Instrumente. Die Auswahl der Medikamente in den Kits basiert auf drei Faktoren. Erstens, die globale Krankheitslast, zweitens das Fachwissen über größten Gesundheitsprobleme der sudanesischen Bevölkerung, und drittens die Empfehlungen des WHO-Expertenkomitees für Auswahl und Verwendung wesentlicher Arzneimittel. Es wird regelmäßig mit den neusten Informationen aktualisiert.
Neben den Medikamenten und der Ausrüstung enthält das IEHK auch klinische Richtlinien und Informationen um korrekte Anwendung zu fördern. Das Kit besteht aus einem Grundmodul, das von medizinischem Personal mit begrenzter Schulung verwendet werden soll, und einem ergänzenden Modul, das von Ärzten oder leitenden medizinischen Fachkräften verwendet werden sollte. Ein vollständiges IEHK deckt die primären Gesundheitsversorgungsbedürfnisse von rund 10.000 Menschen ab.
Abschließende Gedanken
MOAS ist entschlossen, weiterhin weltweit Menschen in Not zu unterstützen. Es ist entscheidend, dass die sudanesische Bevölkerung so schnell wie möglich Notnahrungsmittel und medizinische Hilfe erhält.
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