Die Such- und Rettungsorganisation MOAS ist ab sofort wieder im Zentralen Mittelmeer aktiv. Neben dem Rettungsschiff M.Y. Phoenix ist erstmals auch ein Seeraumüberwachungsflugzeug im Einsatz. Bei einem Forum mit Experten Ende März stellte die Organisation Lösungsansätze für die Errichtung sicherer und legaler Fluchtrouten vor und präsentierte die neue Plattform Xchange Foundation zur Information über Flüchtlingsforschung.
Valletta, 5. April 2017. Die Seenotrettungsorganisation Migrant Offshore Aid Station (MOAS) hat am vergangenen Samstag ihren Einsatz auf See wieder aufgenommen. Es ist bereits die fünfte Mission seit der Gründung der privaten Initiative im Jahr 2014. Damals war MOAS als erste zivilgesellschaftliche Such- und Rettungsorganisation auf dem Mittelmeer aktiv, um Flüchtende vor dem Ertrinken zu bewahren. Seit einiger Zeit engagiert sich die Einrichtung zudem für legale und sichere Fluchtrouten, um dem Sterben auf See ein Ende zu setzen.
Erstmals auch mit Flugzeug im Einsatz
Das MOAS-Team ist nun seit Anfang April auf der 40 Meter langen M.Y. Phoenix im Mittelmeer unterwegs. Zusätzlich ist erstmals ein bemanntes Flugzeug zur Seeraumüberwachung (Maritime Patrol Aircraft, MPA) im Einsatz. Mit der MPA, gestiftet von the One Foundation, kann die Crew in einem größeren Radius noch schneller Boote in Seenot ausfindig machen. MOAS setzt damit bei ihrer wichtigen Arbeit auf See auf moderne Technologien.
An Bord der M.Y. Phoenix arbeitet ein Team aus professionellen Such- und Rettungskräften sowie eine Nachsorgeeinheit aus Ärzten, Sanitätern, Krankenschwestern und Logistikern. Sie versorgen die Migranten medizinisch und stellen warme Halal-Speisen bereit.
Rettungseinsätze nur dank Spenden möglich
Regina Catrambone, Mitgründerin und Direktorin von MOAS, erklärt: „Zum fünften Mal geht ein Team auf Mission, um an vorderster Front dieser humanitären Krise zu handeln. Die Möglichkeit, Leben auf See zu retten, verdanken wir all jenen, die unsere Arbeit unterstützen und die wie wir daran glauben, dass kein Mensch es verdient, auf See zu sterben.“
Bei ihren Einsätzen arbeitet MOAS gemäß des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS) und dem internationalen Seerecht. Dabei kooperiert das Team mit dem Maritimen Rettungskoordinationszentrum (MRCC) in Rom und anderen Akteuren im Mittelmeerraum.
MOAS X Change 2017 – Forum zur Flüchtlingskrise
Neben der Nothilfe auf See setzt sich MOAS für sichere und legale Fluchtwege als Alternative zu den lebensgefährlichen Seerouten ein. Solche humanitären Korridore waren das Schwerpunktthema des Forums MOAS X Change am 26. und 27. März. Zum zweiten Mal diskutierten Experten in Malta über die aktuelle politische Lage und Lösungsansätze in der Migrationskrise.
Kahin Ismail, UNHCR-Repräsentant in Malta, sagte, dass die Regierungen dazu motiviert werden sollten, legale Fluchtwege zu schaffen. Maltas Präsidentin Marie-Louise Coleiro Preca forderte, die internationale politische Zusammenarbeit zu intensivieren, um die Errichtung humanitärer Korridore sicherzustellen.
Sichere und legale Fluchtrouten etablieren
„Sichere und legale Fluchtwege sind keine Vision mehr. Sie sind in greifbare Nähe gerückt und der nächste logische Schritt, um die vielen schrecklichen Todesfälle zu verhindern, die wir weiterhin regelmäßig in den Meeren beobachten müssen“, so Regina Catrambone.
Bei der Veranstaltung stellte MOAS auch die Xchange Foundation vor, eine neue Informationsplattform zur Migrationsforschung.
Mehr Infos zu MOAS X Change: www.moas.eu/moas-x-change-2017-2/
Fotos zur Veranstaltung: https://we.tl/epx7jsm2Wp
Hintergrund zu MOAS
MOAS ist eine privat finanzierte Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Malta, die Migranten in Seenot hilft. Seit der Gründung 2014 hat die Initiative 33.455 Menschen im Zentralen Mittelmeer und in der Ägäis gerettet. Im Frühjahr 2016 war ein Team zudem in Südostasien im Einsatz. Die Seenotrettungsorganisation ist mit dem 40 Meter langen Rettungsschiff M.Y. Phoenix unterwegs und nutzte im vergangenen Jahr zusätzlich Drohnen für die Suche auf See. MOAS kooperiert mit erfahrenen Teams aus Seeleuten sowie Such- und Rettungskräften, die mit Notfallhelfern zusammenarbeiten.
Als gemeinnützige Organisation finanziert sich MOAS komplett aus Spenden und ist für die kommenden Einsätze auf weitere Unterstützung angewiesen. In 2015 konnten 91 Prozent der finanziellen Hilfe für den laufenden Betrieb der Rettungsaktionen aufgewendet werden.
www.moas.eu/de
twitter.www.com/moas_eu
www.facebook.com/migrantoffshoreaidstation
Für weitere Informationen oder Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte das MOAS-Pressebüro in Deutschland:
Marleen Kort
MOAS – Migrant Offshore Aid Station
c/o Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation
Stresemannstraße 374, 22761 Hamburg
Tel.: +49 (0)40/890 696-12 | Fax +49 (0)40/890 696-20
E-Mail: [email protected], Web: www.moas.eu/de
Video: https://vimeo.com/195919740
Fotos: www.moas.eu/de/images/
Für internationale Anfragen kontaktieren Sie bitte das MOAS-Presseteam:
Giulio Marostica – [email protected] bzw. +356 798 495 91
Paula Galea – [email protected] bzw. +356 99408209
Spenden sind wie folgt möglich:
• Direkt über das Spendenformular auf www.moas.eu/de/donate
• Überweisung:
Empfänger: MOAS Migrant Offshore Aid Station
Bank: Hamburger Sparkasse
IBAN: DE48 2005 0550 1002 2118 01 / BIC: HASPDEHHXXX
Kontonummer: 1002 2118 01 / BLZ: 200 505 50