Valletta, 19. Juli 2018. Die Such- und Rettungsorganisation MOAS (Migrant Offshore Aid Station) ruft die europäischen Regierungen dazu auf, langfristige Strategien für den Umgang mit Flüchtenden und Asylbewerbern zu vereinbaren und umzusetzen. Behörden und Häfen verweigern aktuell Migranten die Einreise, Schiffe von Rettungsinitiativen dürfen nicht mehr auf See fahren. MOAS setzt sich weiterhin für die Rettung von Migranten auf See und auf dem Land ein und fordert Solidarität mit Flüchtenden in Not.
„Während Politiker streiten, ist das Leben von Menschen in Gefahr. MOAS solidarisiert sich mit allen Initiativen, die derzeit im Mittelmeer im Einsatz sind, und mit jenen, die sich für eine menschliche Migrationspolitik einsetzen“, erklärt Regina Catrambone, Gründerin und Direktorin von MOAS. „Die europäischen Länder müssen sich auf eine koordinierte Strategie zur Rettung und Verteilung derjenigen einigen, die ihr Leben riskieren, um Gewalt zu entfliehen und eine würdevolle Zukunft zu finden.“
Behörden verhindern, dass Migranten in Not geholfen werden kann
Insbesondere seit der Amtseinführung der neuen italienischen Regierung Anfang Juni konnten Rettungseinsätze nicht mehr oder nur mit deutlichen Verzögerungen durchgeführt werden.
MOAS startete als erste zivilgesellschaftliche Organisation bereits 2014 ihre Rettungsmissionen im Mittelmeer. Daher weiß das Team, dass eine verzögerte Rettung eine große Gefahr für die betroffenen Migranten darstellen. Denn viele von ihnen sind nach der monatelangen Reise erschöpft und leiden etwa an Unterernährung, Lungenentzündung, schwerem Sonnenbrand oder psychischen Traumata.
Daher fordert MOAS die europäischen Regierungen auf, dringend einen langfristigen Plan für den Umgang der im Mittelmeer geretteten Menschen zu entwickeln und umzusetzen.
MOAS hilft Rohingya-Flüchtenden in Südostasien
Bereits im Sommer 2017 erschwerten und verhinderten insbesondere die italienischen Behörden, dass Rettungsinitiativen wie MOAS Flüchtende in Seenot retteten. Es war nicht mehr gewährleistet, Migranten sicher in einen europäischen Hafen zu bringen. Aufgrund der schwierigen politischen Lage stellte MOAS ihre Mission im Zentralen Mittelmeer im September 2017 ein und verlagerte ihre Aktivitäten nach Südostasien. Dort fliehen jedes Jahr tausende Mitglieder der muslimischen Rohingya-Minderheit vor Verfolgung aus Myanmar. Viele von ihnen bleiben in Bangladesch, wo sie oft nur in behelfsmäßigen Lagern ohne Sanitäranlagen und medizinische Versorgung wohnen.
MOAS hat bereits zwei Hilfestationen in Bangladesch aufgebaut, wo sowohl Rohingya als auch Bewohner der Region medizinische und psychologische Hilfe bekommen. Bislang konnten die Mitarbeiter von MOAS über 69.000 Menschen versorgen.
Spenden für die drohende Monsunzeit benötigt
Die bevorstehende Monsunzeit bedroht die ohnehin besorgniserregende Situation in Bangladesch zusätzlich. Die großen Regenmengen können die unbefestigten Unterkünfte der Rohingya zerstören und diese obdachlos machen. Um die Notfallversorgung vor Ort zu gewährleisten, benötigt MOAS finanzielle Mittel und bittet um Unterstützung. Spenden sind online über www.moas.eu/de/donate möglich.
Hintergrund zu MOAS
MOAS ist eine eingetragene gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Malta, die Migranten in Not hilft. Ursprünglich 2014 als eine private Initiative gegründet, war MOAS die erste NGO im Mittelmeer, die Flüchtende rettete, die die gefährliche Reise von Libyen nach Italien angetreten hatten. Seitdem ist MOAS zu einer internationalen Organisation gewachsen, die mit ihrem Rettungsschiff M.Y. Phoenix über 40.000 Kinder, Frauen und Männer im Zentralen Mittelmeer und der Ägäis gerettet hat. MOAS arbeitete im Zentralen Mittelmeer unter Anweisung der Leitstelle für Seenotrettung in Rom (MRCC) und kooperierte mit erfahrenen Seeleuten sowie Such- und Rettungskräften. Im September 2017 verlagerte die Initiative ihre Mission nach Südostasien, wo sie seitdem Rohingya-Flüchtenden hilft.
Als gemeinnützige Organisation finanziert sich MOAS komplett aus Spenden und ist für die kommenden Einsätze auf weitere Unterstützung angewiesen.
Website: www.moas.eu/de
Twitter: https://twitter.com/moas_eu
Facebook: www.facebook.com/migrantoffshoreaidstation
Für weitere Informationen oder Interviewwünsche kontaktieren Sie bitte das MOAS- Pressebüro in Deutschland:
Marleen Kort
MOAS – Migrant Offshore Aid Station
c/o Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation
Stresemannstraße 374, 22761 Hamburg
Tel.: +49 (0)40/890 696-12 | Fax +49 (0)40/890 696-20
E-Mail: [email protected], Web: www.moas.eu/de
Für internationale Anfragen kontaktieren Sie bitte das MOAS-Pressebüro in Malta:
Gordon Alexander Watson, [email protected] bzw. +356 2131 0047
Spenden sind wie folgt möglich:
• Direkt über das Spendenformular auf www.moas.eu/de/donate
• Überweisung:
- Empfänger: MOAS Migrant Offshore Aid Station
- Bank: Hamburger Sparkasse
- IBAN: DE48 2005 0550 1002 2118 01 / BIC: HASPDEHHXXX
- Kontonummer: 1002 2118 01 / BLZ: 200 505 50